Sportreporter Gert Zimmermann verstorben

Sachsens Sport hat eine seiner größten Stimmen verloren: Gert Zimmermann ist am 16. Juni im Alter von 69 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Fußball war sein Leben, vor allem Dynamo Dresden. Aber auch den Seidnitzer Galopp hat „Zimmi“ auf die große Radio-Bühne geholt. Deshalb trägt die hiesige Turf-Gemeinde Trauerflor. Rennvereins-Präsident Michael Becker: „Gert Zimmermann hat in den letzten Jahren vor allem mit ,Zimmis Wettbörse‘ viel für die Popularität unseres Sports getan. Er wird uns fehlen. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen.“

Schon als Jugendlicher stand Gert Zimmermanns Berufswunsch fest: Fußball-Reporter. Und so begann er beim Sender Dresden mit 18 ein Volontariat, schmiss das aber hin, als man eine Fortsetzung seiner Arbeit im Medien-Bereich an eine SED-Migliedschaft knüpfen wollte. Er wurde Kellner im „Newa“, wo er Dutzende Fußball-Größen aus dem Westen, die vor Europapokal-Spielen gegen Dynamo in dem Interhotel auf der Prager Straße nächtigten, kennenlernte. Um die auch in der Bundesliga zumindest am Radio live zu erleben, fuhr er Hunderte Kilometer mit seinem Wartburg, um auf diversen Bergen West-Empfang zu haben.

Später war er tatsächlich nah dran am großen Fußball: In den 80ern wurde er Dynamo-Stadionsprecher und nach der Wende Sportchef von MDR 1 „Radio Sachsen“. Er berichtete von allen Bundesliga-Spielen der Schwarz-Gelben, saß später auch von Aue bis Zwickau am Mikrofon, war bei zwei Olympischen Spielen im Einsatz. In den letzten Jahren engagierte er sich für die Galopper, übertrug sogar wichtige Rennen live im Radio und machte die Besucher mit „Zimmis Wettbörse“ heiß auf Pferderennen.

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