Heißer Juli! Ein Rückblick durch die Dresdner Turf-Brille
Der Juli war heiß – nicht nur meteorologisch, sondern auch in Sachen Galopp. Wir blicken durch die Dresdner Turf-Brille auf den Monat zurück.
Wie seit Jahrzehnten schauen in der ersten Juli-Woche nicht nur die deutschen Rennsport-Freunde nach Hamburg: In Horn steigt das traditionelle Derby-Meeting. Und im Rennen aller Rennen startete diesmal sogar ein in Seidnitz trainiertes Pferd: Stefan Richter sattelte Mojano in der wichtigsten Prüfung für 3-jährige Pferde (Zum Artikel). Zwar wurde der Hengst am 7. Juli erwartungsgemäß seiner Außenseiter-Rolle gerecht (Platz 13), dennoch ging er als erster Dresdner nach der Wende in die Derby-Geschichtsbücher ein. Tags zuvor konnte Richter bereits einen Sieg in Hamburg feiern, als Lessing für die Besitzer um Sven Ociepka in einem Ausgleich III triumphierte. Auch die gebürtigen Dresdner Trainer Hans-Jürgen Gröschel und Uwe Stech gingen im hohen Norden mit drei bzw. einem Sieg nicht leer aus.
Während der Derby-Woche gab es ein aus Dresdner Sicht weiteren wichtigen Sieg: Waldpfad gewann den Sparkasse Holstein Cup, ein mit 55000 Euro dotiertes Gruppe-III-Rennen. Mit diesem Treffer wurde das Seidnitzer Gruppe-Rennen vom 16. Juni, der Große Preis der Landeshauptstadt, in dem Waldpfad Platz zwei hinter Brian Ryan belegt hatte, noch einmal aufgewertet. Der Hengst von Dominik Moser legte am 22. Juli im englischen Newbury in den bet365 Hachword Stakes noch einmal nach (Zum Artikel).
Eine Woche zuvor gab es in Dresden einen denkwürdigen Tag: Maxim Pecheur gewann in sechs der acht Rennen, darunter den mit 25000 Euro dotierten bwin Sommerpreis mit Sun at Work und zwei auf Schützlingen von Stefan Richter (Zum Artikel). Fast hätte der Saarländer damit den Rekord des unvergessenen Lutz Pyritz eingestellt, der am 8. Mai 1994 sieben von neun Ritten in Siege verwandelte. Damit machte Pecheur den Kampf ums deutsche Jockey-Championat wieder spannend, in dem er sich mit Bauyrzhan Murzabayev ein packendes Duell liefert.
Eingreifen kann dabei nicht der Dresdner Jockey Alexander Pietsch, der nach einem schweren Sturz im Mai eine mehrwöchige Zwangspause einlegen musste. Pünktlich zur Hamburger Derby-Woche meldete sich der Champion von 2017 allerdings mit einem Sieg zurück. Und war beim Meeting in Bad Harzburg ganz der Alte, gewann zwei seiner vier Rennen, darunter ein Super-Handicap um 20000 Euro. In Düsseldorf schockte Pietsch dann am 21. Juli die Wetter, als er mit dem englischen 16,4:1-Außenseiter Robin of Navan die mit 70000 Euro dotierte RaceBets.de-Meilen Trophy (Gruppe II) gewann. Ebenfalls erfolgreich im Harz war Claudia Barsig unterwegs. Die Seidnitz-Trainerin brachte in 15 Prüfungen eines ihrer Pferde an den Start, neun von ihnen holten eine Platzierung. Für Aufsehen sorgte vor allem El Donno, der seinen fünften Sieg in Folge auf dieser Bahn schaffte.
Eine ebenfalls beachtliche Bilanz kann Stefan Richter nach seinem Ausflug nach München verweisen. Am 28. Juli liefen in Bayern sieben seiner Galopper und vier davon aufs Podest. Ganz vorn landete Wachmann unter Jockey Martin Seidl.
Im August geht es mit dem Ostsee-Meeting weiter. Auch ein Dresdner Renntag (25. August) und die Große Woche in Baden-Baden stehen auf dem Programm. Wir schauen danach wieder an dieser Stelle durch die Dresdner Turf-Brille zurück. T.S.